Was wäre denn ein passender Untertitel für den heutigen Beitrag? Frei nach Frank Zappa „The Torture Never Stops“ oder „Durch die Hölle zum Himmel“ oder „Für solche Sachen werde ich langsam zu alt!“ 😉 Aber der Reihe nach …
4:00 Uhr klingelt der Wecker. Ich ziehe mich an und bringe die gestern Abend gepackten Sachen runter. Das Taxi ist schon da und fährt mich durch ausnahmsweise mal leere Straßen (Hurra!) nach Chabahil. Kurz vor 5:00 Uhr kommt der Jeep nach Shreechaur, den mir Dhanesh bestellt hat. Die Tour beginnt … Bhakthapur, Banepa, Dulikhel … wir biegen ab Richtung des Sun Koshi Tales. Die Straßen sind in Ordnung, inzwischen sind alle Brücken gebaut, jedoch gibt es stellenweise aller 100m wegen Erdrutschen Straßeneinengungen. Die Hitze im Tal ist höllisch. Sinnnigerweise hat der Jeep Kunstledersitze, die man zusammen mit mir und meinem dünnen Hemd bald auswringen könnte. Jede Bewegung ist anstrengend, wie halten „die Leute“ das bloß aus? Nach den kalten Tagen in Deutschland (davor der Hitze), jetzt wieder warm. Es fällt mir schwer und mein Kreis läuft laufend wie der Schweiß ;-).
Unterwegs frühstücken wir und sind gegen Mittag zum Essen in Ghurmi. Ich erinnere noch lebhaft, 2012 per pedes das Gepäck über eine Ponton-Behelfsbrücke geschleppt zu haben. Seit ein paar Jahren können alle Fahrzeuge bequem die Brücke passieren.
Wir sind am zeitigen Nachmittag schon in Okhaldhunga. Leider muss der Fahrer feststellen, dass irgendetwas mit dem linken Hinterradantrieb (4 wheeler) nicht stimmt. In einer „Werkstatt“ wird nachgeschaut, aber nach der Reinigung aller Teile und in Ermangelung passender Ersatzteile wieder zusammengebaut.
Dann geht es weiter über Rampur nach Shreechaur. Das letzte Stück Strecke ist schrecklicher als schrecklich! Alles kaputt oder noch nie fertig gebaut, Erdrutsche, Schlammstellen, Steine, Felsen. Unser Fahrer, der, selbst wenn er nicht gerade telefoniert auch sonst ganz sportlich immer wieder nur mit einer Hand lenkt, meistert aber die Holperpiste professionell.
Mir tut jedenfalls alles weh und dass, obwohl ich den zweitbesten Platz habe, als Beifahrer. Den besten hat der Fahrer selbst, der ja meist genau weiß, wo er hinlenkt und dann abschätzen kann, aus welcher Richtung die Stöße und Fliehkräfte auf uns wirken.
Mein zweitbester Platz ist, obwohl im Fußraum Gepäck steht, wenigstens für mich allein, was man bei den Plätzen weiter hinten nicht behaupten kann. Aber wenigstens brauchen die anderen Fahrgäste keine Gurte, denn sie haben sich gegenseitig festgekeilt.
18:45 Uhr, nach fast 14 Stunden treffe ich im Projekt ein, werde herzlich unter Zuhilfenahme von 20 bunten Katas (Gebetsschal) begrüßt, bekomme mein Zimmer und Essen und falle dann ins Bett.
Ha, nix mit schlafen! Ich wache nochmals auf und finde im Raum noch einen netten Mitbewohner.
Und nein, ich habe keine Spinnenphobie, aber als ich für Paul ein Foto machen wollte und als Maßstab meine Hand an die Wand legte, kam sie auf meine Hand zu gerannt. Da bekam ich ein bisschen Angst, denn aus Unkenntnis heraus, ob es in Nepal gefährliche Spinnen gibt, habe ich sie doch lieber im (leeren) Mülleimer gefangen und aus dem Fenster ins Gelände entlassen. Man sehe es mir nach. Ich werde mal schauen, was für eine Spinne es war und ob sie gefährlich ist.
Gute Nacht!
und, was für eine spinne war es? 😉
das foto von dem schotterweg sieht genauso aus wie in vietnam, einer der besseren teile der strecke, die wir im dunkeln bei regen mit dem roller entlang gefahren sind…