5.5.16:
„Wer gesund und schön sein will, muss leiden.“ Na ja, das ist nun wirklich ein blöder Spruch. Ich habe nun gestern eine 6-tägige Therapie in „Ayurveda Health Home“ überstanden („überlebt“ ;-). Zusammenfassend ist zu sagen: überaus freundliches und aus meiner Sicht bestens ausgebildetes Personal. Die Verpflegung köstlich. Die Therapien, bestehend aus vielen unterschiedlichen Massagen und tlw. etwas gewöhnungsbedürftigen „Körperreinigungsaktionen“ anstrengend, aber hilfreich. Genauso wie eine Reihe von Gesundheitstipps für mich, die übrigens zugeschnitten sind auf meine konkrete Verfassung. Ich hoffe, dass ich den inneren Schweinehund überwinden kann und die Sachen zu Hause weiter mache. Was die Kosten anbetrifft, so sind ist die Behandlung nicht billig, aber im Vergleich zu Deutschland sicher preiswert. Und ich bekam einen großen Rabatt wegen meines Engagements für Nepal. (Damit hat sich das das erste Mal auch finanziell für mich ausgezahlt.)
anderes Thema: Renu wollte in ihrem Dorf Dokumente haben, um die Pässe für Jina und Rina zu beantragen. Am dritten Tag der Nachfrage im Büro erfährt sie nicht nur, dass der „Kollege“ wieder nicht da ist, sondern auch, dass er seit 3 Monaten nicht da ist, weil er irgendwo anders arbeitet. Wie gesagt: geschieden Frauen sind sozial ganz unten hier in Nepal. Auch haben unserer Nachfragen beim Goethezentrum nicht wirklich hilfreiches ergeben. Insiderinformationen zu Folge kann man auf Grund der Schwere der Kurse und der grauenhaften Methodik dort auch kein Deutsch lernen, es sei denn man bringt bereits Abiturniveau z.B. in Englisch mit. Nach wie vor fallen 50% der Leute durch die Prüfung. Ich glaube fest daran, dass Goethe-Zentrum und Auswärtiges Amt den Auftrag haben, Einreisen nach Deutschland auch auf diesem Weg zu VERHINDERN! Interessant ist auch, dass die Leute vom Goethezentrum (außer vielleicht der Chef aus D.) offenbar die Gesetzeslage in Deutschland (Spracherfordernisse, Härtefallregelungen, …) überhaupt nicht genau kennen. Was unsere Dokumente betrifft, fehlt immer noch das „polizeiliche Führungszeugnis“ von Renu… Ein Glück, dass ich nach der Therapie gaaaaaaaaaaaaanz ruhig bin …
Ansonsten gibt es nicht viel Neues in Nepal. Jeden Tag verlassen 1500 meist junge Leute das Land, um irgendwo anders Arbeit zu finden. Die Bedingungen z.B. in den Emiraten oder in Malaysia sind tlw. hart und erinnern an Sklaverei. Es gibt Landesteile, z.B. im Tharai, da ist jeder dritte männliche Einwohner nicht mehr zu Hause. Die Frauen müssen die Familie managen und sind dann oft den Repressionen anderer Männer ausgesetzt. Auf Grund der traditionellen Rolle der Frau, dürfen sie sich kaum dagegen auflehnen bzw. wissen sie sich auch nicht zu wehren. Die Wiederaufbauarbeiten scheinen jetzt langsam voran zu gehen, aber – wie so alles – braucht das in Nepal immer eine lange Zeit.
Du siehst gut aus- es scheint gewirkt zu haben. Das blöde an Krankheiten ist tatsächlich, dass sie sich anschleichen, sie nutzen das Unbewußte. Wenn man sie dann bemerkt sind sie ja nicht mehr unbewußt und blähen sich zu fiesen Gegnern auf, die dann auf dem Bewußtseinspfad dreimal länger brauchen um zu verschwinden. Aber in Deinem Fall hat sich der Kampf optisch jedenfalls gelohnt ;-), WEITERMACHEN!LG Manu