Unglaubliche Hitze heute: 38°C. Sogar die Rhinos sind zu faul, uns hinterher zu rennen! Was sie nämlich gestern gemacht haben…Wir wurden gewarnt, dass die hiesigen Tiere „ein wenig aggressiv“ wären und bekamen Verhaltensmaßnahmen angesagt. Trotzdem hat sich eines der Tiere offenbar so gestört gefühlt, dass es uns ein Stück folgte und dann sind wir vorsichtshalber aus dem Dschungel heraus gerannt. Ich habe deutlich zweimal frischen Tigerurin gerochen, wir haben aber keinen Tiger gesehen. Auch die Leoparden nicht, obwohl es eine Reihe frischer Spuren gab.
Die Übernachtung ist im so genannten „Home stay“, d.h. wir haben Zimmer zu Hause bei den Familien – zumeist in einem separaten Anbau – und werden dort auch versorgt. Was allerdings die Organisation eines Workshops nicht gerade leichter macht, denn die Essenszeiten 10 Wegminuten entfernt vom Seminarraum und in der Zeitplanung von verschiedenen Familien reißen den Tag etwas auseinander. Der Tagesablauf ist ohnehin anders als in einem vergleichbaren Workshops in Deutschland: Morgens ganz zeitig ins Feld und möglichst zurück, bevor zwischen 10:00 Uhr und 11:00 Uhr die Hitze einsetzt. Die Theorie dann im Seminarraum über Mittag und ggf. am späten Nachmittag noch einmal raus. Jede noch so kleine Bewegung bringt uns ins Schwitzen. Wie die Leute hier schwere körperliche Feldarbeit und Bauarbeiten machen können, ist mir ein Rätsel!
Zusammenfassend ist – aus meiner Sicht – der Workshop ein Erfolg und ich hoffe, dass einige der Studenten die Arbeit mit den Tierspuren und/ oder dem CyberTracker fortsetzen werden.
Für die Spuren“experten“: Wir fanden Fußspuren von folgenden Wildtieren: Rhino + dessen Baby, Tiger (leider keine frischen ;-), Leopard, Jungle cat, Goldschakal, Bengal Fox, Larg Indian Civet (Schleichkatze), Mungo(?unsicher), einem kleinen Marderartigen, Rhesusaffe, Mäusen und Wühlmäusen, Eidechsen, Fröschen, vielen Insekten und Vögeln.
Almatharighad, 11.5.16